Pizzaschnecken

Pizzaschnecken waren das erste Essen, in dem ich anfing, Gemüse zu verstecken. Brot und Brötchen haben die Kinder ja schon immer gern gegessen. Ich hatte, ursprünglich auf der Suche nach einem halbwegs gesunden und zuckerfreien Kuchen für den ersten Geburtstag der Mäuse, auf Chefkoch zufällig ein Rezept für Pizzaschnecken gefunden, das auch schon die Kleinsten essen und gut finden sollen. War dann auch bei uns so.


Als Zwilling zwei dann mit anderthalb Jahren aber als erster anfing, nichts mehr essen zu wollen, das nicht die Farbe und Konsistenz von Brot hatte, und Zwilling eins ihm bald folgte, fing ich an, mit diversen Variationen von Pizzaschnecken und -brötchen zu experimentieren. Von selbst gekochter Tomatensauce mit pürierten Zucchini über gekochte Süßkartoffeln oder pürierte Erbsen im Teig bin ich am Ende bei der heutigen Variante gelandet, die ich nun mit kleineren Abweichungen regelmäßig backe. Ein Hefeteig mit einer Mischung aus Dinkel- und Dinkelvollkornmehl und geraspelten Mohrrüben, gefüllt mit einer Tomatensauce, die mit Zucchini bzw. roter Paprika und Käse püriert wird (damit der Käse und die Gemüsestücke nicht so herauslugen).

Weil ich zwischen Kindern, Job, Haushalt und einem Mini-Teil Freizeitgestaltung nicht allzu viel Zeit habe, nehme ich inzwischen zugegebenermaßen oft eine fertige Tomatensauce aus dem Glas, schaue aber, dass nicht so viel Zucker zugesetzt ist. Die Sauce für die heute gebackenen Schnecken allerdings, das schreibe ich voller Stolz, habe ich aus roten und gelben Kirsch- und Flaschentomaten aus eigener Ernte von unserem Balkon selbst eingekocht. Alternativ nimmt man Passata und würzt sie mit Olivenöl, Salz, wenig Zucker oder alternativem Süßungsmittel (ich meine jetzt nicht Süßstoff, sondern Reissirup oder ähnliches), Oregano und Basilikum. Meine Kinder mögen gern scharfe Sachen, also kann noch eine kleine Prise Chili rein.

Das Schneiden der Schnecken führt ein wenig zu Schweinerei auf dem Küchentisch, man wird aber mit luftigen und appetitlich aussehenden Pizzaschnecken belohnt. Auch hier mache ich gern ein paar mehr, um sie einzufrieren und als leckeren Unterwegs-Snack parat zu haben. Ich freue mich einfach zu sehr, wenn ich sehe, wie die beiden bei gesundem Essen so herzhaft zugreifen! Ob die Freude auch so groß wäre, wenn das selbstverständlich wäre?

Zu spät ist mir heute leider aufgefallen, dass dies auch eine gute Gelegenheit gewesen wäre, dem Mann was Gesundes unterzujubeln. Man kann aus dem Teig nämlich auch super normale Pizza oder eine schöne dicke Foccacia machen. Pizzaschnecken kommen wegen des Käses für ihn nicht in Frage. Aber die nächste Gelegenheit kommt sicher bald!


Pizzaschnecken

Ergibt: ca. 16 Schnecken
Fertig in: ca. 30 min. plus 1½h Gehzeit

Zutaten:
  • 2 große Möhren
  • 250ml lauwarmes Wasser
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 Tütchen Trockenhefe oder ½ Würfel frische Hefe
  • 250g Dinkelmehl 630
  • 250g Dinkelvollkornmehl
  • 1 TL Salz
  • Kräuter nach Wahl, z.B . ein TL getrockneter Bärlauch, Basilikum und/oder Oregano
  • 250ml Tomatensauce
  • ½ rote Paprika oder Zucchini
  • 200 g geriebener Käse
  • Mehl zum Ausrollen

Zubereitung:
Die Möhren putzen und reiben oder in der Küchenmaschine so klein wie möglich verarbeiten. Mit Wasser, Öl und Hefe (frische Hefe hineinbröckeln) gründlich verrühren.
Mehl, Salz und Kräuter hinzugeben und zu einem glatten Hefeteig verkneten. An einem warmen Ort gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat (ca. eine Stunde).
Tomatensauce, Gemüse und drei Viertel des Käses pürieren. Teig auf einer bemehlten Fläche zu einem ca. 50x30cm großen Rechteck ausrollen. Tomatensauce darauf verstreichen, dabei die hinteren fünf Centimeter frei lassen. Den Rest Käse darauf verstreuen.
Den Teig von der längeren Seite aufrollen, in ca. 3cm breite Stücke scheiden und mit Abstand auf Backblechen verteilen. Nochmals ungefähr eine halbe Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen deutlich vergrößert hat.
Bei 200°C ca. 25 min. knusprig braun backen.

Guten Appetit!

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